Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1902 - Karlsruhe : Lang
— 218 — zurück, gründete Schulen und andere Unterrichtsanstalten und trug eifrig Sorge für das Aufblühen von Gewerbe und Handel. In allen diesen Bestrebungen schaltete er freilich als völlig unbeschränkter,^ niemand verantwortlicher Herrscher; allein dies war unerläßlich, wenn Frankreich nicht zugrunde gehen sollte. Sein unersättlicher Ehrgeiz trieb ihn jedoch auch an, nach der Wiederherstellung des Reiches Karls des Großen und nach der Herrschaft über ganz Europa zu streben. Darum führte er, solange er Kaiser war, unablässig Krieg, raubte Krouen und Länder und übte gegen die Besiegten eine empörende Willkür-Herrschaft.*) Schon in den Zeiten der Republik war das linke Rheinufer, Holland, Belgien, £bet'= und Mittelitalien von Frankreich erobert worden; nach den siegreichen Feldzügen gegen Österreich (1805 und 1809) und Preußen (1806 und 1807) erstreckte sich Frankreichs Herrschast über ganz Westdeutschland. Im Jahre 1808 brachte Kaiser Napoleon den durch sein Alter schwachsinnigen König von Spanien durch List und Drohungen dazu, ihm sein Königreich abzutreten. Er machte seinen Bruder Joseph zum König von Spanien. Allein die Spanier erhoben sich gegen den ausgezwungenen König und kämpften, von den Engländern unterstützt, mit solchem Ersolge, daß die Franzosen nie zum ruhigen Besitze der Halbinsel kamen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, und als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, gab er ihm den Titel eines Königs von Rom. Er war auf dein Gipfel seines Glückes angelangt. Der Kaiser Alexander von Rußland wollte sich nicht dazu verstehen, sein Reich der Kontinentalsperre zu unterwerfen. Darum erklärte ihm Napoleon den Krieg und überschritt mit einem gewaltigen Heere im Juni 1812 die russische Grenze. Die Russen zogen sich vor ihm zurück, und ohne Kamps bemächtigte er sich *) Unter seiner Regierung zog sich die französische Nord- und West-grenze von der Mündung der Trave bis zur Elbmündung und dann längs der Küste der Nordsee und des Atlantischen Ozeans bis zum Westende der Pyrenäen; die Südgrenze längs der Pyrenäen und der Küste des Mittel-meeres bis zum Garigliano; die Ostgrenze folgte dem Zuge der Apenninen, wendete sich zum mittleren Po, dann nördlich zum St. Gotthard, von hier westlich bis zu dem Ausflusse der Rhoue aus dem Genfersee, folgte dann dem Jura und von Basel bis Wesel dem Rhein und wendete sich hieraus in ziemlich gerader Linie nordöstlich bis zur Trave. Außerdem war Korsika, seit 1809 Kärnten, Krain, Friaul, die westliche Hälste von Kroatien und ganz Dalmatieu sranzösisches Gebiet. Von Frankreich abhängig und znr Heerfolge verpflichtet waren das Königreich Italien (die Osthälfte von Cber- und Mittelitalien), das Königreich Neapel, die Schweiz und der Rheinbund (S. 114) und kurze Zeit auch Spanien.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 371

1906 - München : Oldenbourg
69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. 371 Da trotz des ant 12. Juli bei Znaym geschlossenen Waffenstillstandes die Tiroler im Aufstand beharrten, ergab sich die Notwendigkeit sie mit Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebre drangen die Divisionen Kronprinz und Deroy bis Innsbruck oor. Hier angekommen hielt aber Lefebre seine Lage, namentlich wegen Gefährdung seiner Verbindungen, für zu bedenklich und auf seinen Befehl wurde Tirol zum zweitenmal geränmt. Napoleon ordnete znm drittenmal die Eroberung oon Tirol an. Von Norden her sollten die drei bayerischen Divisionen, an Stelle des unentschlossenen Lefebre von General Dronet d'erlon kommandiert, von Osten und Süden her Trnppen des Vizekönigs von Italien in das Gebirgsland eindringen. Am 1. November stürmte die Division Wrede die Stellung der Tiroler am Berg Jsel bei Innsbruck und Andreas Hofer erklärte sich nun bereit die Waffen niederzulegen. Trotz dieser Zusage fachte er durch falsche Nachrichten und kleine Erfolge irregeführt in Südtirol den Aufstand von neuem an und es bedurfte noch des Eingreifens der italienischen Armee und weiterer blntiger Kümpfe, bis endlich die Rnhe hergestellt war. An dem schließlichen Schicksal des Andreas Hofer, der von einem Landsmann verraten und von französischen Soldaten in Mantna kriegsrechtlich erschossen wurde, hat die bayerische Regierung keinen Anteil, König Max Joseph war sogar sehr peinlich berührt, als er die Nachricht von der stattgehabten Exekution erhielt. Im Frieden von Schönbrunn, 14. Oktober 1809, erhielt Bayern das Jnn-viertel, die Gebiete von Salzbnrg, Berchtesgaden und Regensburg sowie im Jahre 1810 die Markgraf schaff Bayreuth; obwohl es dafür das südliche Tirol teils an Italien teils an den nengebildeten Staat Jllyrien abtreten mußte, waren die neuen Erwerbungen in jeder Beziehung als ein abermaliger Gewinn zu erachten. Nachdem in den Friedensjahren 1810 und 1811 die Verluste des acht Monate langen Feldzugs wieder ersetzt wordeu waren, hatte die von König Max Joseph umgestaltete Armee zu Anfang 1812 den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Sie setzte sich zusammen aus 12 Regimentern und 6 leichten Bataillonen Infanterie, 6 Regimentern Kavallerie und 1 Regiment zu 3 Bataillonen Artillerie. Kommandiert von einsichtigen, tatkräftigen und kriegserfahrenen Führern bestand sie ans Truppen, die, im Feld- und Gebirgskriege vor dem Feinde geschult, hinsichtlich ihrer militärischen Leistungsfähigkeit den weitgehendsten Anforderungen entsprachen; ein durch drei siegreiche Feldzüge anfs höchste gestiegener kriegerischer Geist beseelte alle Grade vom einfachen Soldaten bis zum General. Aber dieser prächtigen Armee war keine lange Dauer mehr beschiedeu; als halb Europa von Napoleon zum Kriege gegen Rußland aufgeboten wurde, sollte ihr das Bundesverhältnis zu Frankreich verhängnisvoll werden. Die bayerischen Truppen bildeten im Kriege 1812 das vom französischen Marjchall Gonvion St. Cyr befehligte 6. Korps der „Großen Armee", das 24*

3. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Suwarow. Krieg in Süddeutschland u. d. Schweiz. aber der Hofkriegsrat in Wien war dagegen. So entstand Verstimmung zwischen Russen und Österreichern; der Kaiser Paul, auch mit den Vergrößerungsplänen Österreichs nicht einverstanden, schickte Suwarow den Befehl zu, von Italien nach der Schweiz zu marschieren und von da in Frankreich einzudringen. So machte denn Suwarow seinen wunderbar kühnen Zug über den St. Gotthard und durch die grausige Felsenschlucht der Reuß, wo er unter den größten Schwierigkeiten mit den Franzosen zu kämpfen hatte, nach dem Vierwaldstätter See und von da nach dem Vorder-Rheinthal. Er fand aber hier die vereinigten Österreicher und Russen (unter Korsakow) aus der Schweiz zurückgedrängt, und da sich Kaiser Paul und Kaiser Franz Ii. jetzt gänzlich überworsen hatten, so führte er im Anfang Dezember seine Truppen nach Rußland zurück. Auch in Deutschland hatten die Österreicher in diesem Jahre 1799 den Krieg siegreich begonnen. Erzherzog Karl trieb im März die französische Donauarmee unter Jonrdan, nachdem er sie bei Osterach und Stockach geschlagen, über den Rhein zurück, worauf Jourdan das Kommando niederlegte und Massena den Oberbefehl über sämtliche Truppen am obern Rhein und in der Schweiz erhielt. Während die Österreicher schon am obern Rhein standen, unterhandelten französische Abgeordnete noch immer auf einem Kongreß zu Rastatt wegen des Friedens mit dem deutschen Reiche. Jetzt erhielten die französischen Gesandten von den österreichischen Truppen den Befehl, Rastatt zu verlassen. Als sie am späten Abend abreisten, wurden sie in der Dunkelheit von einer Anzahl Szekler Husaren überfallen und ermordet, ohne Zweifel infolge eines hohem Auftrages von Wien aus (18. April). Durch diese blutige That war das Friedensgeschäft abgebrochen, und das deutsche Reich uahm Teil am Krieg. Seit dem Monat April wurde in Tyrol, Vorarlberg und der östlichen Schweiz gegen Massena gefochten und dieser zuletzt vom Erzherzog Karl durch die erste Schlacht bei Zürich (4. Juni) hinter Zürich zurückgeworfen, worauf eine Zeit lang die kriegerischen Bewegungen diesseits der Alpen

4. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 11

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 Kaisertum Österreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Südwesten die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxem- bürg, im Nordwesten die Königreiche Belgien und Niederlande und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht auf seine geographische Lage nennt man Deutschland das Herzland Europas. Günstig ist diese Lage für den Binnenverkehr, ungünstig dagegen im Kriegsfalle. Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord- und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West- und Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der Natur vorgezeichnet.x) 5 Wo 675 510 530 500 150 320 315 300110 Größenverhältnis dcr europäischen Staaten in Tausenden von qkm. Größe und Einwohnerzahl. Das Deutsche Reich hat einen Flächen- inhalt von 540000 qkm; nur Rußland und Österreich-Ungarn übertreffen es hierin. Seine Bevölkerungszahl beträgt rund 60 Mill. Eiuw., und hierin geht ihm nur Rußland voran, Unter den europäischen Staaten nimmt Deutschland nach seiner Größe den dritten, nach seiner Einwohnerzahl den zweiten Rang ein. Übersicht der Bodengestalt und Bewässerung Deutschlands. Der Boden des Deutschen Landes senkt sich in Stufen von Süden nach Norden; dadnrch entstehen drei natürliche Hauptgebiete: das Alpengebiet, die Deutschen Mittelgebirge und __das Norddeutsche Tiefland. *) Gebirge, Nüsse, Seen und Meere bilden Natucgrenzen Politische Grenzen werden durch Verträge festgesetzt.

5. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 1

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Europa. (10 Mill. qkm, 420 Mill. Simu., 42 auf 1 qkm.) Europa bildet die Mitte der Landhalbkugel (siehe Teil I). Es erscheint wie eine Halbinsel Asiens. Natur (Größe, Küsten- gliederung, Aufbau des Bodens, Bewässerung, Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt) und Geschichte kennzeichnen Europa jedoch als selbständigen Erdteil. Die Schweiz. (41000 qkm — Brandenburg, 3^ Mill. Eimv,, 85 auf 1 qkm.) Die Schweiz liegt im Südwesten Mitteleuropas zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Die Grenzen werden gegen Deutschland von Jura, Rhein und Bodensee, gegen Österreich-Ungarn von Rhein, Rhätikon, Ötztaler und Ortler- Alpen, gegen Italien von Walliser, Tessiner oder Leponti- nischen, Luganer und Bernina-Alpen, gegen Frankreich von Jura und Doubs gebildet. Rhein und Bodensee müssen mehr als Verbindungen statt als trennende Scheiden zwischen der Schweiz und Deutschland angesehen werden. Der Jura im Nordwesten der Schweiz bildet gegen Elsaß- Lothringen einen natürlichen Wall, der aber im Handelsverkehr keine schroffe Scheidewand darstellt. So kann mau also die Grenze gegen Deutschland im allgemeinen als eine offene bezeichnen. Von Norden kamen die Deutschen in die Schweiz, und diese blieb ein 'Glied des Deutschen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Mit Deutschland ist daher die Schweiz noch heute am engsten verbunden. Nirgends wird die Schweiz vom Meere berührt. Sie ist also ein ausgesprochener Vinnenstaat und weist als solcher andere Lebensbe- dingungeu auf als Staaten von ähnlicher Größe, welche an das Meer grenzen, wie die Niederlande und Belgien. So sind z. B. die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Erzeugnissen schwierigere als in Ländern, die am Wettbewerb auf dem Meere teilnehmen und Kolonien gründen können, Handels- und Kriegsflotten besitzen (vgl. auch England, Deutsch- land u. a.). Wenn die Schweiz trotz der Ungunst der Lage in ihrer Wirt- schaftlichen und geistigen Kultur dennoch auf der Höhe steht, so ist Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. 1

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 134

1852 - Koblenz : Bädeker
io4 Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italieni- schen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im I. 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Ab- theilungen über die beiden Bernharde, den Simplón und St. Gott- hard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cis- alpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alefsandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. Auch hier begaunen die Oesterreicher den Kamps siegreich: der Erzherzog Karl drängte die nach Schwaben vorgedrungene Donauarmee über den Rhein und damr den in Graubündten eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück. Suwarow bahnte sich durch eiue Reihe der hartnäckigsten Kämpfe mit den Franzosen (namentlich im Reußthale an der Teufelsbrücke) den Weg über die Gotthardstraße, allein die Eroberung der Schweiz gelang nicht, indem die Oesterreicher und ein anderes schon früher eingetroffenes russisches Heer (unter Korsa- kow) von Massena und Soult bereits geschlagen waren, ehe er sich mit ihnen vereinigen konnte. Nach mehreren einzelnen Gefechten und höchst beschwerlichen Märschen mußte er sich mit seinem gänzlich er- schöpften Heere nach Graubündten zurückziehen und der russische Feldzug war beendet. Im Jahre 1800 führte Moreau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien. Unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oesterreicher (unter Kray) bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege ini Walde bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oesterreich ein, worauf der Kaiser zu Lüneville 1801 auch für das Reich Frieden schloß und das linke Rheinufer (1200 Q.-Meilen mit 4 Milk. Einwohner) abtrat. Zur Erledigung des Entschädigungs- geschäftes ward eine Deputation von acht Fürsten (unter diesen 5 Kurfürsten) ernannt, welche nach zweijährigen Verhandlungen einem von Frankreich und Rußland festgesetzten Entschädigungsplane durch den sog. Deputations-Hauptschluß beitreten mußten, demgemäß nur die erblichen deutschen Reichsfürsten, so wie der Großherzog von Toscana (durch Salzburg, wofür er sein Land an den Herzog von Parma abgetreten hatte) und der Herzog von Modena (durch den Breisgau) durch theilv säcularisirte Länder, theils (41) mediatisirte Reichsstädte entschädigt wurden. Bei der Vertheilung der Enffchä-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 130

1861 - Freiburg : Herder
130 Geschichte der neueren Zeit. 17.-19. Juni 1799. Schlacht bei Zürich 25 bis 26. Septbr. 1799. französische Heer unter Jourdan am 20. März bei Oftrach und am 25. bei Stockach (Liptingen) besiegt hatte. Er drang hierauf in die Schweiz vor, drängte die Franzosen unter Masse na (Juni) hinter die Limmath zurück, mußte aber zwei Monate unthätig stehen bleiben und den Erfolg der Operationen in Italien abwarten. § 340. Das französische Heer in Oberitalien unter Scherer wurde von dem österreichischen Feldzeugmeister Kray vom 26. März bis 5. April wiederholt geschlagen und Mantua eingeschloffen. Als Su- warow sich mit den Oesterreichern vereinigte und den Oberbefehl über- nahm, wurde Moreau (27. April) bei Kassano besiegt und rasch bis hinter Turin zurückgedrängt. Dadurch sah sich das französische Heer in Neapel unter Makdonald gezwungen nach Oberitalien zu eilen, aber Suwarow warf sich ihm an der Trebia entgegen und nach einer mörderischen Schlacht rettete der französische Feldherr nur Trümmer seines Heeres an die ligurische Küste. Gleichzeitig unterlagen die Re- publikaner in Neapel den Kalabresen und Lazzaroni, welche von englischen, russischen und türkischen Kriegsschiffen unterstützt wurden und nach dem Siege furchtbare Gräuel verübten. § 341. Das Direktorium verstärkte das Heer in Piemont und gab ihm in Joubert einen neuen Feldherrn; derselbe wurde aber bei Novi (15. August) gleich im Anfang der Schlacht durch einen öster- reichischen Scharfschützen erschossen und das Heer nach neunstündigem Kampfe vollständig geschlagen. Dasselbe Schicksal traf es im Spätherbste bei Savigliano und Fossa no, so daß den Franzosen von Bona- partes Eroberungen nur Genua blieb. Niederlagen der Nüssen in der Schweiz und Holland, Auslosung der Koalition. 8 342. Noch standen sich Massen« und der Erzherzog Karl in der Schweiz gegenüber; da mußte dieser an den Mittelrhein ab- rücken, seine Stellung aber nahmen 30,000 Russen unter Korsakow sowie ein österreichisches Korps unter Hotze ein. Zugleich drang im Rücken Massenas Suwarow in das Gebirge, erstürmte den Paß des Gotthard und kam unter fortwährenden Gefechten an den Vier- waldstätter See. Aber drei Tage vorher hatte Massvna das russisch- österreichische Heer vollständig geschlagen, daher mußte sich Suwarow unter unsäglichen Schwierigkeiten durch das schwyzerische Muotta- thal nach Glarus über den Pragel, von Glarus über den Panirer Paß nach Graubünden wenden, wo er endlich vor den französischen Angriffen Ruhe fand. Dann rückte er nach Oberschwaben und zog die Trümmer des Heeres unter Korsakow an sich. § 343. Jämmerlich mißlang im gleichen Herbste eine englisch- russische Expedition nach Holland; das unter dem Herzog von Jork gelandete Heer wurde von Brune dermaßen in die Enge getrie- den , daß es nur auf die Bedingung freien Abzug erhielt, wenn 8000 französische Kriegsgefangene von Seite Englands herausgegeben würden. Kaiser Paul, Katharinas Ii. Sohn und Nachfolger, wurde durch die Unfälle seiner Heere, an denen die Verbündeten, namentlich die Oester- reicher, Schuld sein mußten, so erzürnt, daß er sich vom Bunde los- sagte und seine Truppen zurückrief.

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 451

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
451 Nmthigten Heere dem ungestümen Sieger widerstehen? Er mußte in das Alpen- gebirge zurückweichen und Bonaparte folgte ihm bis auf 30 Stunden vor Wien. Da erschrack der Hof und machte Frieden, obwohl Karl zur Fortfetzung des Krie- ges rieth und Bonapartes 30000 Franzosen durch einen Aufstand im Steiermark und Tyrol zu erdrücken versprach. Im Frieden blieb das Rheinufer der Repu- biif; Holland wurde als batavische, Mailand als cisalpinische, Genua als ligu- rifche Republik anerkannt; Oestreich erhielt zur Entschädigung die altersgraue Republik Venedig. Diesen Frieden schloß Bonaparte den 17. Oft. 1797 zu Campo Formio; die Entschädigung der Reichsstände, welche auf dem linken Rheinufer alles in der Republik verloren hatten, sollte ein Congreß zu Rastadt ausmitteln; es war aber schon abgemacht, daß die Bisthümer, Klöster und Reichsstädte geopfert werden sollten. 4 Achtes Kapitel. Die Plünderung der Schweiz. (*708.) Als Bonaparte aus Italien durch die Schweiz reiste, erkundigte er sich so angelegentlich um den Zustand der Schweiz und des Kantons Bern, daß miß- trauische Schweizer bereits von Paris her nichts Gutes erwarteten. Die dama- ligen Regierungen in der Schweiz hatten auch alle Ursache, sich vor einem Kriege zu fürchten, denn obwohl die Schweiz eine Republik hieß, so beherrschten den- noch die Städte, geistliche Herren, ja sogar die Landleute in den Urkantonen die Bauerschaft, hemmten deren Gewerb und Entwicklung durch eigennützige Be- schränkungen und sogen sie durch Vogte aus. Im Jahr 1633 hatten es die Bauern versucht, mit den Bürgern der herrschenden Städte und den Landleuten der alten Kantone gleiche Rechte zu gewinnen und wahre Eidgenossen zu werden; aber Zürich, Bern, Luzern und zum Theil auch die alten Kantone hatten sie mit den Waffen abgewiesen und den aufgelösten Bund wieder mit Bauernblut zu- sammengeleimt. Nun kam die Strafe über die Herren in Städten und Dörfern. Die bevogteten Unterthanen hörten den Freiheitsruf jenseits des Jura mit freu-

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 455

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
455 Sicilien getrieben; Neapel aber wurde eine parthenopäische Republik. Endlich erschienen auch die Russen unter Suwarow und schlugen in Verbindung mit den Oestreichern die Franzosen in vielen blutigen Schlachten nach einander; Rom und Neapel mußten geräumt werden, die Lombardei war verloren, die Oestreicher rückten ins Piemont vor. Noch stand Massen« in der Schweiz, ihm gegenüber die Russen unter Korsakow und die Oestreicher unter Kray, und nun drang Suwarow über die Gebirgspässe, um ihn zu vernichten, und kam stürmend bis an den Vierwaldstättersee. Aber drei Tage vorher hatte Massen« die Oestreicher und Russen auf allen Punkten angegriffen, in dreitägiger Schlacht geschlagen und über Konstanz und'schaffhausen aus der Schweiz gejagt. Suwarow mußte sich nun über das beschneite Gebirge zurückziehen, in fortwährenden Gefechten mit den verfolgenden Feinden. So zog er aus dem schwyzerischen Muottathal über den Pragel in's glarnische Lintthal und über den Panirer nach Graubünden, lieber diese gehäuften Niederlagen, deren Schuld den Oestreicher» zugeschriebeu wurde, erzürnte Kaiser Paul gewaltig und zog die Trümmer seiner Heere zurück. Indessen ging es den Franzosen um nichts besser; in Italien drang General Melas vor und Massen« mußte sich nach Genua werfen, um das südliche Frankreich zu decken; am Mittclrhein wurde Pichegru sogar zum Verräther an seinem Vaterlande und ließ sich von den Oestreichern schlagen. So stand es, als Vonaparte landete. Eilstes Kapitel. Napoleon, erster Consul. Die Nation begrüßte ihn auf seinem -Wege nach Paris als ihren Hort und Retter; er aber sprach zu dem Direktorium: Was habt ihr aus dem Frankreich gemacht, das ich euch so glänzend zurückgelassen habe? Ich habe euch Friedell zurückgelässen und finde den Krieg; ich habe euch Siege zurück- gelaffen und finde Niederlagen; ich habe Euch Italiens Millionen zurück- gelassen und finde räuberische Gesetze und Elend! Was habt ihr mit 100000

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 115

1901 - Leipzig : Teubner
§ 14. Der zweite Koalitionskrieg (1798—1801) u. d. Sturz d. Direkt. (1799). 115 Stockach (am nw. Ende des Überlinger Sees) geschlagen waren, geriet Rastatt in den Bereich des österreichischen Heeres. Nachdem die drei Rastatter französischen Gesandten mit Zustimmung des österreichischen Befehls- Gesandtenmord Habers die Stadt verlassen hatten, wurden sie von Smer Husaren überfallen, zwei von ihnen wurden ermordet, der dritte verwundet.*) Die Kriegslust des französischen Volks wurde durch diese Blutthat aufs höchste entflammt. Bald darauf brachte der russische Feldherr Suworow Suwürows den Franzosen mit einem zu zwei Dritteln aus Österreichern bestehenden Sie0e in der Heere eine Reihe von vernichtenden Schlägen bei und entriß ihnen ganz Oberitalien, das aber die Österreicher gegen seinen Willen und ohne nach Kaiser Pauls Wunsch Piemont dem Könige von Sardinien zurückzugeben, in Verwaltung nahmen. Mitten aus seinem Siegeslauf wurde Suworow durch den Befehl gerissen, sich in der Schweiz mit den Österreichern unter Hotze, die dort anfangs mit Erfolg, dann unglücklich gegen Masseua stritten, und mit den dort kämpfenden Rnffen unter Kämpfe in Korsakow zu vereinigen. Suworow machte nun unter vielfachen Kämpfen bcr Schweiz, seinen berühmten großartigen Zug den Tessin aufwärts über den St. Gotthard ins Thal der Reuß, mußte dann aber, da mittlerweile Suwürows die Verbündeten von Massena in der zweiten Schlacht bei Zürich ge-schlagen waren, durch das wilde Thal der Muotta rechts abschwenken mt" 11 und sich durch das Rheinthal nordwärts nach dem Bodensee hinarbeiten, wo er mit der Hälfte des Heeres ohne Artillerie, Munition und Gepäck Mitte Oktober ankam. 3. Englisch-russischer Zug nach Holland. Unter dem Vor-wande, die oranische Dynastie in Holland wieder einzusetzen, hatten die Engländer den stark legitimistisch gesinnten Kaiser Paul zur Hilfsleistung bei einem Kriegszuge gegen die batavische Republik veranlaßt. Ihren Die Engländer Sonderzweck, die ganze batavische Flotte in ihre Hände zu bekommen, 1 erreichten sie bei der Insel Texel mit Hülfe der meuternden hollän- si^iug* 1799e frischen Schiffsmannschaften ohne Schwertstreich, aber der Zug zu Lande scheiterte vollständig. Unwillig über den Mißbrauch seiner Truppen zu Pani 1. sagt österreichischen und englischen Zwecken, sagte sich der Zar von der Koalition los. 1799. 4. Der 18. Brumaire (9. Nov.) 1799. Die Direktorialregie- Die Mißrung war durch ihre Unfähigkeit in der Landesverwaltung, durch ihre Ge- des waltthätigkeit und religiöse Unduldsamkeit, durch ihre schmutzige Habgier $ttettoriums-und Bestechlichkeit sowie durch den Verlust der von Bonaparte begründeten französischen Vorherrschaft über Italien der allgemeinen Verachtung anheim- *) Nach den neuesten Untersuchungen scheint es, als ob die eigentlichen Mörder nicht Smer Husaren, sondern rachgierige Emigranten gewesen sind. Der Mord war jedenfalls nicht von österreichischer Seite beabsichtigt; man hatte es nur auf die Geheimpapiere abgesehen, die jedoch die gewünschte Belastung für Bayern nicht enthielten. Man spekulierte in Wien noch immer auf den Erwerb Bayerns.
   bis 10 von 141 weiter»  »»
141 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 141 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 49
1 104
2 7
3 433
4 296
5 358
6 204
7 2328
8 616
9 112
10 236
11 4
12 60
13 166
14 12
15 231
16 129
17 681
18 5096
19 257
20 14
21 152
22 225
23 154
24 601
25 85
26 48
27 36
28 268
29 1002
30 118
31 33
32 314
33 17
34 141
35 212
36 90
37 513
38 2590
39 98
40 460
41 117
42 48
43 29
44 7824
45 398
46 117
47 18
48 220
49 1572

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 358
1 1879
2 206
3 1172
4 1914
5 47
6 96
7 1525
8 5473
9 23388
10 260
11 115
12 229
13 233
14 56
15 4780
16 5767
17 8929
18 206
19 973
20 4083
21 266
22 8
23 3406
24 35
25 410
26 52
27 128
28 364
29 9953
30 256
31 76
32 1041
33 313
34 5155
35 363
36 1605
37 684
38 4876
39 549
40 194
41 3722
42 445
43 1502
44 2973
45 2034
46 683
47 39
48 178
49 72
50 181
51 3044
52 978
53 229
54 246
55 65
56 737
57 87
58 344
59 2056
60 7597
61 2647
62 315
63 411
64 1609
65 143
66 697
67 2058
68 1269
69 362
70 190
71 1724
72 1085
73 1130
74 17677
75 125
76 322
77 1206
78 2851
79 190
80 1813
81 90
82 279
83 201
84 40
85 3363
86 3728
87 222
88 69
89 445
90 465
91 82
92 8822
93 141
94 1202
95 327
96 10864
97 2234
98 10147
99 340

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 2
4 0
5 2
6 11
7 3
8 0
9 52
10 1
11 14
12 0
13 1
14 2
15 0
16 1
17 4
18 1
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 0
33 2
34 1
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 2
47 7
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 6
54 8
55 0
56 0
57 1
58 0
59 4
60 2
61 0
62 0
63 2
64 0
65 0
66 0
67 2
68 38
69 0
70 0
71 5
72 0
73 5
74 0
75 4
76 0
77 1
78 21
79 2
80 7
81 11
82 0
83 4
84 0
85 0
86 0
87 3
88 0
89 0
90 45
91 4
92 1
93 4
94 0
95 2
96 0
97 0
98 13
99 0
100 1
101 0
102 1
103 18
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 5
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 2
119 2
120 0
121 9
122 3
123 0
124 0
125 1
126 6
127 4
128 0
129 3
130 0
131 4
132 1
133 3
134 0
135 1
136 2
137 1
138 0
139 15
140 22
141 2
142 0
143 1
144 3
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 2
152 0
153 13
154 0
155 5
156 9
157 0
158 0
159 7
160 8
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 1
168 0
169 0
170 2
171 0
172 0
173 0
174 0
175 3
176 62
177 8
178 1
179 1
180 1
181 0
182 24
183 6
184 0
185 0
186 1
187 0
188 4
189 0
190 0
191 6
192 0
193 24
194 0
195 1
196 1
197 40
198 13
199 0